Nicht schön, aber erfolgreich – TSV 35:27 TV Helmbrechts

Der TSV ist zurück in der Erfolgsspur. Ohne den dieses Mal privat verhinderten Trainer Andy Dörr behält die „Erschde“ die zwei Punkte in der Marktgemeinde und kann am Ende deutlich gegen den TV Helmbrechts gewinnen. Auch bei diesem Sieg konnten die Roßtaler nicht über die gesamte Spielzeit überzeugen, eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber der Niederlage in Sulzbach ist jedoch vor allem in Durchgang zwei erkennbar.

TSV Roßtal : TV Helmbrechts 35:27 (15:14)

Betreut wird die „Erschde“ gegen den Tabellenletzten aus Helmbrechts von Jochen Pelz und Ingo Gömmel, Co- und Torwart-Trainer Oli Brandscher sitzt wie gewohnt auch mit auf der Bank. Das Trio schickt die gewohnte Formation auf die Platte: Wolf im Tor, Nepf am Kreis, Franke, Schuh und Hirschsteiner im Rückraum, zudem Haltrich und Gruber auf den Außenbahnen.
Der Start in die Partie verläuft holprig. Die Roßtaler Defensive kann zwar die Kreise von Helmbrechts-Shooter Berthold eingrenzen, doch so hat der Rest der Gäste mehr Platz zur Verfügung und ist zu Beginn die spielbestimmende Mannschaft. Beim 4:3 durch Sören Hirschsteiner geht der TSV in der 7. Spielminute dann das erste Mal selbst in Front. Der endgültige Knotenlöser ist dieser Treffer jedoch nicht. Die Führung pendelt ständig hin und her, da nahezu jeder Angriff auf beiden Seiten erfolgreich abgeschlossen wird. Die Zuschauer in der gut gefüllten, aber ungewohnt ruhigen Roßtaler Mittelschulhalle sehen in dieser Phase nicht unbedingt ein hochklassiges, aber umkämpftes Handballspiel. Der TSV kann seine spielerische Überlegenheit nicht ausnutzen, sodass es bis zum Ende des ersten Durchgangs sehr knapp bleibt (8:8 19. Spielminute, 10:10 24. Spielminute, 13:13 29. Spielminute). Wie schnelllebig der Handballsport ist, zeigt die Schlussphase der ersten Halbzeit. In der letzten Minute fallen gleich drei Treffer. Nach einem erneuten Führungstreffer der Gäste schaltet der TSV schnell und kann über Linksaußen Dominik Schmidt schnell den Ausgleich erzielen. Gemäß dem Motto „Jetzt bloß keinen kassieren“ stellt sich die Defensive der Roßtaler auf. Doch nach einem schnellen Ballverlust der Helmbrechtser fünf Sekunden vor Schluss, reagiert Lukas Franke am schnellsten und sieht den davoneilenden Marco Ehrmann, der mit der Schlusssirene den Ball zur 15:14 Führung in die Maschen hämmert.

Marco Ehrmann erzielt beim Sieg gegen Helmbrechts fünf Treffer.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs kann sich der TSV weiter absetzen. Nach zwei schnellen TSV-Treffern wurde es sehr übersichtlich auf dem Spielfeld. Zunächst fangen sich die Gäste gleichzeitig zwei Zeitstrafen ein, während kurze Zeit später Kai Haltrich ebenfalls für zwei Minuten auf die Strafbank muss. Nach dem folgenden Ballgewinn erzielt Christoph Nepf am Kreis das 19:14 für den TSV. Die Gäste geben jedoch nicht auf und zeigen, dass sie dem drohenden Abstieg mit aller Kraft den Kampf ansagen. Nach drei Treffern am Stück ist der TV beim 21:18 nahezu in Schlagdistanz. Doch nach einer kurzen Schwächephase wacht die „Erschde“ langsam wieder auf und erkämpft sich in der Abwehr wieder die nötigen Bälle. Vorne zeigt ein taktischer Kniff seine Wirkung, indem abwechselnd Simon Meßthaler und Marco Ehrmann an den Kreis auflösen und so viel Platz für die beiden übrig gebliebenen Rückraumspieler schaffen. Den sich bietenden Raum nutzen Schuh, Meßthaler und Ehrmann, um den TSV zum 27:22 in Front zu werfen. Anschließend wird gleich dreimal Linksaußen Schmidt freigespielt, der zum 30:22 erhöht (52. Spielminute). Von nun an verwaltet der TSV seinen Vorsprung souverän gegen nie aufsteckende Gäste. Mit wenigen spielerischen Glanzpunkten, aber einer merklichen Leistungssteigerung im zweiten Durchgang gewinnt der TSV auch in der Höhe verdient gegen stark abbauende Gäste aus Helmbrechts.
Die Roßtaler festigen mit dem Heimsieg ihren 7. Tabellenplatz, wobei die Liga durch einige Siege der Konkurrenz noch enger zusammengerückt ist. Der TSV will in der kommenden Woche die nächsten Punkte gegen den Abstieg beim schweren Auswärtsspiel beim TV Münchberg einfahren. Nach der 29:31 Hinspielniederlage möchte der TSV zudem im Osten Oberfrankens ein Stück Wiedergutmachung betreiben.
Kader:
Tor: Wolf (1. – 40. & 48. – 60.), Wolff (40. – 48.)
Feld: Franke (4), Schmidt (5), Ehrmann (5), Schuh (10/5), Bonakdar, Meßthaler (2), Haltrich (1), Hirschsteiner (4/2), Nepf (3), Gruber (1)
Bericht: Michael Wolf
Foto: Matthias Wild
 
 

Start a Conversation