Erster Vorsatz: Den nächsten Favoriten stürzen

Heimspielzeit ist die schönste Zeit. Was häufig wie eine leere Floskel zu klingen scheint, passt in der Spielzeit 2015/16 wie die Faust aufs Auge für die erste Männermannschaft des TV Roßtal. Sechs ihrer acht Punkte holte die Truppe von Trainer Wolfgang Schmidt vor heimischem Publikum, wobei die Mittelschulhalle teilweise 200- bis 300-prozentige Leistungssteigerungen hervorrief. Grund dafür? Der steht noch in den Sternen. Fakt ist aber: Am Wochenende steht der nächste Vergleich zu Hause an, der formstarke TSV 2000 Rothenburg gibt seine Visitenkarte in Roßtal ab.
Nach einem äußerst durchwachsenen Start in die Saison, in der sich der TSV 2000 einmal mehr viel vorgenommen hatte (Aufstieg in die Bayernliga), sind die Rothenburger mittlerweile in der Spur. Auf fünf Siege hintereinander kann die Mannschaft von Coach Szücs blicken, als letztes wurde der Abstiegskandidat aus Hochfranken (6:20 Zähler) mit 30:17 abgefertigt. Im Fokus dabei der vor der Saison aus Lauf/Heroldsberg an die Tauber gewechselte Timo Löw, der immerhin acht Tore besorgte. Neben ihrer massierten 6:0-Deckung können die Rothenburger auch auf eines der besten Bayernliga-Duos zwischen den Pfosten vertrauen, Andreas Amann und Max Deussen bereiteten schon so manchen Gegnern Kopfzerbrechen.
Nichtsdestotrotz sind die Rothenburger aktuell vom direkten Aufstieg in die Bayernliga sehr weit entfernt (17:9 Punkte), Spitzenreiter Lohr müsste in der Rückrunde schon sieben Zähler abgeben und die Tauberstädter dürften sich ihrerseits nichts mehr erlauben. Dann könnte der Weg aber immer noch über die Relegation gehen, Platz zwei hat der TSV 2000 aktuell sogar inne, nachdem man sich durch den durchwachsenen Saisonauftakt bereits im tristen Tabellenmittelfeld wiedergefunden hatte. Wie schnell es dorthin aber zurückgehen kann, zeigt ein Blick aufs Tableau: Der Achte Ismaning hat 15:11 Punkte auf dem Konto, eine Niederlage und die Welt für die Rothenburger sähe schon wieder ganz anders aus.
Dieses Ziel hat sich die Schmidt-Sieben gesteckt, will man doch die Schmach vom Main so schnell wie möglich vergessen machen. Ab 19.30 Uhr gilt es, die zweitstärkste Abwehrreihe der Liga (297 Gegentore) entsprechend zu fordern. Mit der nötigen Unterstützung ist, wie man das in der Vergangenheit eindrucksvoll gesehen hat, richtig viel drin – auch gegen diesen Kontrahenten.
Das war es allerdings längst noch nicht mit Handball am Wochenende, denn: Das Vorspiel der ersten Männer hat die erste Damenmannschaft. Und die ist nach zwei Siegen zum Start ins neue Kalenderjahr voll im Soll, hat im Vergleich mit dem Tabellenvorletzten aus Wendelstein am Samstag (17.30 Uhr) sogar die Chance, sich auf ein ausgeglichenes Punktekonto zu verbessern (10:12 Zähler). Die Aufgabe gegen den vermeintlichen Underdog ist allerdings nicht zu unterschätzen, schrammten die Wendelsteiner am vergangenen Wochenende doch nur hauchzart an einem Punktgewinn gegen die zweitplatzierte Zirndorfer Reserve vorbei (17:18).
Eine durchaus unangenehme Aufgabe wartet am Sonntag (17.30 Uhr) dann auch auf die zweiten Männer, die es nach dem Sieg in Ansbach (29:25) und der Niederlage bei Liga-Primus Bad Windsheim (24:27) mit dem Zehnten TV Gunzenhausen zu tun bekommen. Während die Erste den „Gunners“ zum Abschluss der vergangenen Saison noch 50 Tore einschenkte, dürfte sich das Aufeinandertreffen am Wochenende deutlich enger gestalten. Dennoch: Ein Sieg ist Pflicht, um nicht den Kontakt zu den Spitzenplätzen zu verlieren. Anschließend kämpft auch noch die dritte Mannschaft gegen den TV Heilsbronn II um den Anschluss nach ganz oben. Während der TVR bislang zehn Punkte sammeln konnte, hat Heilsbronn bereits zwölf auf dem Konto – allerdings auch ein Spiel mehr.
 
Maximilian Schmidt

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